Paula Berger (*1996) arbeitet in den Feldern Illustration, Animation und
Film. Von 2016 bis 2023 studierte sie Visuelle Kommunikation an der
Kunsthochschule Kassel. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich überwiegend mit der Geschichte sozialer Bewegungen, vor allem feministischen und queeren Kämpfen. Eine wichtige Rolle spielen dabei Generationsdynamiken im Aktivismus.

2023 konzipierte sie die fünfteilige Webserie Gelben Karten & lila Latzhosen,
in der sie die Geschichte einer autonomen Frauengruppe in ihrer
Heimatstadt Boken/Westfalen anhand von Gesprächen zwischen
Feminist*innen verschiedener Generationen nachzeichnet. Paulas Recherche erforscht utopische Formen, Beziehungen zu führen und Zusammenleben zu organisieren. 


Forschungsprojekt: sonntag mit achtundzwanzig

Interaktive Reflexion zur rechtlichen Situation (zukünftiger) queerer Eltern in Deutschland
in Zusammenarbeit mit Sasha Deetar

Narrative Game, Color, Sound, HD, 10 Min. 2025






Ausstellungsansichten GBB_edits #4: A Relic is a Sticky Matter,  Ausstellungshalle Kunsthochschule Kassel 2025. Fotos: Lucas Melzer



[DE] Das Recht ist letztlich eine Vorstellung davon, wie Menschen leben sollen. Es wird nicht plötzlich und nicht vollständig erneuert, deswegen leben wir zwangsläufig nach Vorstellungen, die schon vor uns da waren. Diese Zeitlichkeit ist normal und gleichzeitig fundamental weird. Zwar können wir neue Vorstellungen schaffen, uns aber nie ganz aus den alten lösen. Wir können nur reagieren; aber das können wir immerhin. Das Recht ist absurd, aber familiär; verstörend und trotzdem vertraut. Die Frage ist immer: wie können wir weitermachen, wenn wir wissen, dass es immer weitergeht? sontag mit achtundzwanzig lässt die Spieler*inne sich völlig in alten Verstrickungen des Familien-rechts verhaken, aber auch neue Vorstellungen von queerer Elternschaft entwickeln. 

[ENG] The law is ultimately a concept of how people ought to live. It is not suddenly and not completely renewed, which is why we inevitably live according to ideas that existed before us. This temporality is normal and at the same time fundamentally weird. Although we can create new ideas, we can never completely break away from the old ones. We can only react, but at least we can do just that. The law is absurd, but familiar; disturbing and yet intimate. The question is always: how can we continue when we know that it will always continue? sunday at twenty-eight allows players to become completely entangled in old family law entaglements, but also to develop new ideas about queer parenthood.